8 essenzielle Tipps zur Prüfung und Optimierung Ihres Hausgeldes
- Natalia de Leve
- 4. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Sept.

Das Hausgeld gehört zu den größten Unsicherheitsfaktoren für Wohnungseigentümer:innen: Oft ist unklar, wie es sich zusammensetzt, welche Kosten wirklich umlagefähig sind und ob Ihre Hausgeldabrechnung fair gestaltet ist. Ein zu hohes Hausgeld belastet nicht nur laufend Ihre Haushaltskasse, sondern drückt mittelfristig auch den Wert Ihrer Immobilie. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen acht Praxistipps, mit denen Sie Ihre Hausgeldkosten prüfen und optimieren, um so langfristig sparen können.
1. Hausgeld ≠ Mietnebenkosten
Viele Eigentümer:innen gehen davon aus, dass Hausgeld und Mietnebenkosten identisch sind. Tatsächlich liegt das Hausgeld in der Regel 30–40 % höher als die umlagefähigen Nebenkosten, weil es zusätzliche Posten enthält:
Reparaturen
Kontoführungsgebühren
Verwaltungskosten
Sonstige Betriebskosten
Instandhaltungsrücklage
Tatsächlich lassen sich von den Hausgeldkosten nur etwa 60–70 % umlegen. Prüfen Sie also genau, welcher Anteil Ihres Hausgeldes auf nicht umlagefähige Kosten entfällt und prüfen Sie diese Positionen genauer.
2. Jährliche Schwankungen beobachten
Das Hausgeld ändert sich oft von Jahr zu Jahr – schließlich schwanken Strom- und Wasserpreise, Handwerkerkosten und Verwaltungshonorare. Ein Vergleich mit dem Vorjahr hilft, Kostentreiber zu identifizieren:
Welche Positionen sind ungewöhnlich stark gestiegen?
Liegt es an gestiegenen Verbrauchspreisen oder an neuen Reparaturmaßnahmen?
In der nächsten Eigentümerversammlung sollten Sie gezielt nach den Gründen fragen und gegebenenfalls Angebote von alternativen Dienstleistern einholen lassen.
3. Umlageschlüssel prüfen
Jede einzelne Kostenposition kann nach einem anderen Umlageschlüssel verteilt werden – und ein falscher Schlüssel kann Sie schnell hunderte Euro mehr pro Jahr kosten. Prüfen Sie in Ihrer Teilungserklärung oder Gemeinschaftsordnung, welche Schlüssel für welche Kosten Anwendung finden:
Wohnfläche
Personenanzahl
Eigentumsanteil
Verbrauch
Liegt ein Fehler vor, fordern Sie die Hausverwaltung zur Berichtigung auf.
4. Maßnahmen nicht übereilt beschließen
Nicht jede Instandhaltungsmaßnahme erfordert sofortige Beschlussfassung. Es lohnt sich immer, Alternativangebote und Kostenvergleiche einzuholen. Die Ausführung kann auch im Nachgang über einen Umlaufbeschluss beschieden werden oder in der nächsten Eigentümerversammlung thematisiert werden.
Eine sorgfältige Prüfung zahlt sich am Ende meist monetär aus.
5. Hausgeldsätze prüfen
Als grobe Richtwerte für das monatliche Hausgeld gelten:
Gebäudetyp | Hausgeld pro qm/Monat |
Neubau / guter Zustand | 2,50 – 3,00 € |
Durchschnitts-Altbau (~20 Jahre) | 3,00 – 4,00 € |
Sanierungsbedürftige Altbauten | ab 4,00 € |
Beispiel: Bei 100 qm Wohnfläche sollten Sie im Neubau mit 250–300 € Hausgeld pro Monat kalkulieren.
6. Verwaltungskosten prüfen
Verwaltungskosten sind oft der „stille Kostenfresser“ im Hausgeld: Sie sollten nicht mehr als 10 % des gesamten Hausgeldes ausmachen.
Beispiel: Bei einem Hausgeld von 300 € sollten die Verwaltungskosten ≤ 30 € betragen.
Liegt der Anteil deutlich darüber, recherchieren Sie, ob Ihre Hausverwaltung ineffizient arbeitet oder marktübliche Honorare überschreitet.
7. Rücklagenbildung sinnvoll gestalten
Für Reparaturen und Instandhaltungen empfiehlt sich als Faustregel eine Rücklage von 1,00–1,50 € pro qm Wohnfläche und Monat zu bilden.
Beispiel: Bei einer Wohnfläche von100 qm sollte die Rücklage 100–150 € pro Monat betragen.
Mit steigendem Gebäudealter kann dieser Wert auf 2,00 €/qm klettern. Prüfen Sie, ob Ihre Rücklagenbildung diesem Bedarf entspricht.
8. Hohe Hausgeldkosten drücken den Verkaufswert
Wer seine Wohnung verkaufen möchte, sollte besonders auf niedrige und transparent dokumentierte Hausgeldkosten achten. Hohe Hausgeldabrechnungen schrecken Interessent:innen ab und drücken den Verkaufswert. Achten Sie daher auf schlüssige Abrechnungspositionen und marktgerechte Sätze, um Ihr Objekt attraktiv zu halten.
Fazit
Eine regelmäßige, strukturierte Prüfung Ihres Hausgeldes ist unverzichtbar – sowohl zum Kostensparen als auch zur Werterhaltung Ihrer Immobilie. Nehmen Sie sich Zeit für:
Detailanalyse Ihrer letzten Abrechnung
Vergleich zu Vorjahren und Marktsätzen
Korrektur falscher Umlageschlüssel
Optimierung von Verwaltungskosten und Rücklagen
Sie sind unsicher bei der Analyse? Kontaktieren Sie mich gerne für eine individuelle Beratung und sichere Prüfung Ihrer Hausgeldabrechnung!
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📞 Natalia de Leve | Immobilienexpertin
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